Geländewagen Fahrschule Teil 9 - Fahren im Schlamm - eine bodenlose Herausforderung - Seite 2
Zaudern hilft nie weiter
Vor
jeder schlammigen Geländepassage muss also die Entscheidung getroffen
werden, ob man's probiert oder besser bleiben lässt. Natürlich kann man
sich dabei einen groben Überblick über das verschaffen, was einen
erwartet: Wie lang ist das Hindernis? Erkennt man schon von außen
Baumstämme oder Felsen, an denen man sich das Auto verbeult? Auch das
herumstochern mit einem langen Stock kann auf mögliche Gefahren (zu
tief, Hindernisse etc.) hinweisen.
Lautet die Entscheidung
dann "ja, ich probier's", muss man dazu auch bis zuletzt stehen, jedes
zaudern bringt nur Probleme. Der erste Grundsatz heißt nun: Schwung ist
durch nichts zu ersetzen. Wenn das Mud-Hole kurz ist, reicht oft schon
ein beherzter Anlauf, um das gegenüberliegende Ufer zu erreichen. Wenn
es länger ist, sind zumindest die ersten Meter schon überwunden, ehe
die Reifen für Vortrieb sorgen müssen.
Die zweite Regel lautet:
Im Schlammloch nie vom Gas gehen oder gar schalten – jede
Zugkraftunterbrechung sorgt in der zähen Masse zum sofortigen
Stillstand des Fahrzeugs, und ein Anfahren ist dann kaum mehr möglich.
Also – ähnlich wie bei Steilauffahrten – Geländeuntersetzung vor dem
Hindernis aktivieren und dann im richtigen Gang rein in die Pampe und
jetzt nur nicht vom Gas gehen, ehe wieder fester Untergrund erreicht
ist. Sobald die Räder durchzudrehen beginnen unbedingt weiter „baggern"
– also auf dem Gas bleiben – damit der Schlamm durch die erhöhte
Raddrehzahl aus dem Profil geschleudert wird. Zusätzlich kann durch
kurzes links- und rechtsdrehen am Lenkrad weiterer Vortrieb erzielt
werden.
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