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Superbenzin E10 – Der Streit um den Mehrverbrauch / Seite 2

Zur Untermauerung dieses Statements holt sich der Verband Unterstützung aus der Wissenschaft: „Wegen des maximal um 1,9 Prozent geringeren Energiegehaltes von E10 gegenüber herkömmlichem Super sind die 5 Prozent Mehrverbrauch, von denen Auto Bild berichtet, ausgeschlossen. Allenfalls möglich sind maximal 1,9 Prozent Mehrverbrauch“, wird Prof. Dr. Bernhard Geringer von der TU Wien zitiert. Prof. Geringer betont außerdem, „dass aussagekräftige Verbrauchswerte nicht mit einfachen Versuchsfahrten ermittelt werden können. Dafür seien wissenschaftlich klar definierte Messmethoden notwendig“.

Um unterschiedliche Energiegehalte bei Kraftstoffen auszugleichen, regt die deutsche Bioethanolwirtschaft auch eine Umstellung der Kraftstoffsteuer an: „Die Höhe der Kraftstoffsteuer sollte sich nach dem Energiegehalt richten, anstatt wie bislang nur nach dem Volumen. Nur so können steuerliche Ungerechtigkeiten wegen unterschiedlicher Energiegehalte vermieden werden“, so Dietrich Klein, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft.

Doch der ganze Streit um zwei oder fünf Prozent Mehrverbrauch ist auch irgendwie absurd, was die Auto-Bild-Testergebnisse selbst belegen: Während der Golf bei 140 Stundenkilometer Geschwindigkeit – mit altem und neuem Super – nur knapp zehn Liter verbrauchte, jagte er bei Vollgas jeweils mehr als die doppelte Menge Sprit durch die Einspritzdüsen.
Mehr Sinn als die theoretische Diskussion macht da doch eine Initiative von Volkswagen und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU): Zusammen bieten sie 2011 in vielen Städten unentgeltliche Spritspartrainings an. Experten zeigen dort den Autofahrern, wie man durch eine effiziente Fahrweise den Verbrauch und damit die Emissionen senken kann.