Hauptmenü

Startseite

Aktuelles

Test + Technik

Zubehör

Reise + Freizeit

Clubs + Szene

Suche

Impressum

Redaktion

Allrad-Magazin
49°59'125''N•007°56'313''E
© H. Weschta

Fahrbericht BMW ActiveHybrid X6: Die Kraft der drei Herzen / Seite 2

Es gelingt mir – Donnerknüt – tatsächlich. Sanft und lautlos rollt das Coupé los. Jetzt bloß keine nervösen Zuckungen im Fußgelenk, Schleichfahrt wie beim U-Boot ist angesagt. Das soll übrigens laut BMW bis zu einem Tempo von 60 km/h und über eine Distanz von etwa 2,5 Kilometer möglich sein. Doch alle Theorie ist bekanntlich grau. Düster dagegen ist die Praxis: Bereits unterhalb der innerörtlichen Höchstgeschwindigkeit schaltet sich das V8-Triebwerk grummelnd zu und macht mir damit einen Strich durch meine sportliche ambitionierte Rechnung, den von BMW genannten Verbrauch von 10,8 Liter auf 100 Kilometer Stadtverkehr zu unterbieten.

Liegt's an meiner mangelnden Sensibilität? Ein interner Techniker nimmt mir den Selbstzweifel: „Bei diesem unserem ersten serienfähigen Hybridkonzept ist die Feinabstimmung noch suboptimal.“ Der Verbrenner werde aktiviert, sobald die Leistungsabforderung der Elektromotoren über 10 kW liege.  „Aber wir haben es ja mit einem parallelen Hybrid zu tun, bei dem die E-Aggregate eher als Leistungsunterstützung für den Benziner zuarbeiten, damit er sich weniger anstrengen muss.“ Und außerdem hat man beim X6 eine ziemliche Masse zu beschleunigen. Das fordert Energie. Stimmt: Laut der Anzeige im Armaturenbrett ist die wassergekühlte Nickel-Metallhydrid-(NiMH)-Batterie, platzsparend flach hinter der Rückbank im Kofferraum installiert, bei normaler Leistungsabforderung recht schnell ausgesaugt.

Da heißt es: Schwung mitnehmen, Fuß vom Gas und dann rekuperieren lassen. Für alle Hybrid-Novizen: Der Terminus steht für den Modus der Energie-Rückgewinnung, bei der die E-Motoren den Part von Generatoren übernehmen und die durch Bewegung erzeugte Energie in Form von Strom wieder in die Batterie zurückfließt. Gleiches geschieht bei jedem Tritt aufs Bremspedal. Ein Blick auf die unterste Anzeige im Drehzahlmesser hilft übrigens bei der Einsatzlogistik: Rekuperieren wird via einem kleinen „+“-Symbol angezeigt. Und wie viel Strom die E-Motoren für den Vorwärtsdrang benötigen, lässt sich anhand eines Vier-Pfeile-Diagramms ablesen, das gleich links von der Batterieanzeige für deren Ladezustand platziert ist. Die Skala der Anzeige ist in fünf Segmente aufgeteilt, die für jeweils 20 Prozent Energiemenge stehen – eine Info, mit der man entsprechend haushalten kann.