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Allrad-Magazin
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© H. Weschta

BMW 740d xDrive – Southern Comfort / Seite 3

Fahrsicherheitstechnisch hat man mit dem xDrive-Allradsystem eh kaum was zu fürchten: Es macht diesen potenten Siebener fast narrensicher im Handling – vor allem in der Kombination mit dem präzise agierenden, elektronisch einstellbaren Fahrwerkssystem „Dynamic Drive“, bei dem der Fahrer per Druckschalter zwischen einer komfortablen, normalen, sportlichen und quasi supersportlichen Abstimmung der Federung und Dämpfung wählen kann. Letztere Stufe erfordert dann allerdings den Routinier am Lenkrad, da in dieser Einstellung beispielsweise auch die Traktionskontrolle abgeschaltet wird: Eine Herausforderung für die „ich-kann-nur-mit-elektronischen-Assistenten-fahren-Generation“, ein Fahrfest für deren puristisch erfahrene „ich-kann-auch-ohne“ Vorväter.

Denn gibt man dem 740d xDrive in diesem Programm die Drehmoment-Sporen, beispielsweise in bergigem Geläuf mit der ein bis anderen Spitzkehre, zeigt diese große Limousine wahren Sportsgeist. Dann stellt der Turbolader seine variablen Schaufelräder auf und pustet vehement durch, spritzen die Piezo-Injektoren via der Common-Rail-Leitung den Dieselkraftstoff mit einem Maximaldruck von 2000 bar in die sechs Brennräume des Vollaluminium-Triebwerks, in denen spontan ein wahres Feuerwerk abbrennt. Und sodann verteilen sich die 600 Newtonmeter ab 1.500 Umdrehungen via der elektronisch gesteuerten Lamellenkupplung bedarfsgerecht auf die beiden Achsen, wobei zunächst einmal zwecks Betonung der BMW-charakteristischen Dynamik die hintere bevorzugt wird. Erst wenn das System dort unerwünschten Schlupf registriert, kommandiert die Elektronik einen Teil der Kraft an die Vorderräder. Das wird vom Fahrer kaum bemerkt, nichtsdestotrotz aber äußerst effizient geregelt.

Wer mit einem sensiblen Popometer ausgestattet ist, notiert allenfalls einen leichte Tendenz des Hecks zum Kurvenaußenrand. Bevor man überhaupt am Lenkrad gegenzucken kann, ist die Sache schon erledigt, hat sich das Zweitonnengefährt wieder stabilisiert und zieht seine Spur über die Vorderräder. Mit gleicher, reaktionsschneller Präzision erfreut das Schaltprogramm der achtstufigen Automatik: Es wechselt die Übersetzungsstufen ohne Zaudern und uneffizienten Drehzahlabfall. Sprich: Übergänge und Anschlüsse stimmen und sorgen für zügigstes Vorantreiben. Bei einer spontanen Leistungsabforderungg via Kickdown, legt die Schaltelektronik nur ein wimpernschlaglanges Gedenksekundenbruchteilchen ein – dann ist der Gangwechsel erledigt. Ja, doch: Handarbeit am Wählhebel ist möglich, aber im Prinzip völlig unnötig, weil dieser menschmotorische Vorgang mit deutlicher Zeitverzögerung abläuft und daher eher den sportpsychologischen „ich-kann-aber-auch-schnell-schalten“ Effekt hat.