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Allrad-Magazin
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© H. Weschta

VW Passat Alltrack 2.0 TSI 4motion – Der Multi-Cruise-Sportler / Seite 2

Die Vernunftseele murmelt etwas von deutlich über 12 Liter Benzinverbrauch auf 100 Kilometer und dass der Supersaft an der Zapfsäule wieder ganz heftig den persönlichen Haushaltsetat belastet. Pfeif drauf, jetzt werden aufs erste alle elektronischen Helferlein auf der Landstraße und dem Schotterweg ausgereizt. Also: Den Wählhebel des Doppelkupplungsgetriebes auf die Stellung „S“ für kurze, schnelle Gangwechsel. Da faucht der turbogeladene Zweiliter-Vierzylinder-Direkteinspritzer los wie ein Berglöwe. Und auch den Modus der adpativen Fahrwerksregelung (kostet satte 1.115 Euro Aufpreis) setze ich auf „Sport“, solange wir den Asphalt nicht verlassen. Dann federt und dämpft der Alltrack spürbar härter als im Normalfall, folgt den Lenkradbefehlen aber auch präziser, bleibt exakt in der Spur, pfeilt der 1,7-Tonner durch die Kurve. Uuiih, das macht Laune.

Einbiegen auf den geschotterten Weg. Die Traktion bleibt effizient, der Vortrieb nachdrücklich. Meine Geländeseele nimmt den rechten Fuß zurück, will es hier mit etwas mehr Geschick angehen lassen. Das Fahrprogramm „Off Road“, eine Spende aus dem Regal des SUV-Bruders Tiguan, verändert den Antriebs- und Fahrwerkscharakter, aktiviert den Bergabfahrassisent, lässt die elektronischen Differenzialsperren etwas schneller ansprechen und hält die Gaspedal-Kennlinie flach. Mechanische  Features wie ein Unterfahrschutz-Blech für die Motor-Getriebe-Einheit sowie das Schlechtwegefahrwerk, das die Bodenfreiheit gegenüber dem Alltags-Passat um drei Zentimeter auf 16,5 cm erhöht, machen das Offroad-Talent komplett. Ein echter Geländerkletterer wird der Passat Alltrack 4motion damit aber noch lange nicht.

Also höre ich nun auf die Cruiser-Seele in meiner Brust. Und lege die Normalstufe „D“ des DSG-Getriebes ein, aktiviere den Modus „C“ im Fahrwerksprogramm. Der Effekt: Zurücklehnen in die durchweg komfortablen Polster der konturierten Sitze und das weiche Abfedern der Unebenheiten sowie die sanften Schaltübergänge genießen. Dahingleiten, die Seele baumeln lassen: Statt aggressiv zu fauchen, säuselt das 16-Ventiler-Triebwerk unangestrengt vor sich hin. Sehr leise, kaum hörbar gar. Und der Spritkonsum bremst sich ein wenig ein, der Bordcomputer verspricht gar einen Wert von unter 10 Liter. Das ist zwar noch weit weg von den werksangegebenen 8,6 Liter. Aber immerhin… Die Vernunftseele gibt ein bisserl Ruhe.