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Allrad-Magazin
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© H. Weschta

Porsche Typ 597 "Jagdwagen" - Nach alter Väter Sitte - Seite 3

Dass übrigens ein "Kommandeurswagen" als Geburtshelfer für dieses Porsche-Projekt fungierte, wird Sie in diesem Stadium unserer Retrospektive nicht mehr weiter erstaunen, Sie kennen ja nun die Vorgeschichte. 

Es begab sich also in jenen Tagen, dass Ingenieur Helmuth Bott, der sich später bis zum Vorstand der Entwicklungsabteilung mauserte, bei dem äußerst engagierten (und auch im Motorsport erfolgreichen) Frankfurter VW- und Porsche-Händler Glöckler einen solchen Typ 87 ausborgte. Die "Probefahrten" mit diesem Allradler lieferten erste Erkenntnisse und Grundparameter für die Konstruktion des Kübel-Porsche.

Weiterführende Einsichten, Daten und Hilfsvariablen kriegten die Zuffenhausener zusammen, indem sie jedwede Informationen über die "weltweiten Härtetests" der beiden VW-Modelle Typ 82 und Typ 166 sammelten und auswerteten, wie es in einem Porsche-Dossier vom August 1959 heißt. Auf der Basis dieser Erfahrungs-Schätze wurde der "leichte Geländewagen" auf die vier angetriebenen Räder gestellt – im Bundeswehrdeutsch als "Lkw 0,25 t gl" bezeichnet (wobei das "gl" schlicht für "geländegängig" steht). Seine Talentprämissen: "Schnelligkeit, Wendigkeit, geringes Gewicht bei größtmöglicher Nutzlast, Geländegängigkeit, Betriebssicherheit und einfache Wartung".  

So ganz nebenbei peilte Porsche mit diesem Konzept auch die NATO-Kriterien an (die unter anderem einen Vierzylinder-Viertakter sowie kompakte Außenmaße für eine Verwendung bei den Luftlandetruppen vorgaben), dachte also gleich mal in größeren Stückzahlen, und weckte damit letztlich gar das Interesse arabischer Militärs. Wir kommen noch darauf. Übrigens verwies das für ausländische Kunden in Englisch verfasste Dossier hinsichtlich der 597-Talente ganz ungeniert auf die Reputation der zwei charakterstarken Wehrmachts-Autmobil-Typen.

Nun war das, rein von der technischen Seite und ganz gesinnungsobjektiv betrachtet, aber auch durchaus legitim: Der konstruktiven Tradition des VW-Schwimmwagens entsprechend präsentierte sich die Wannenkarosserie des Gelände-Porsche als komplett selbsttragend und schwimmfähig, natürlich aus Stahlblech und ergo türlos.